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RVL: Rheinländer auf der Grünen Woche
Vom 18. bis 27. Januar können die Besucher in die Welt der modernen Landwirtschaft eintauchen. Wie jedes Jahr sind auch wieder einige rheinische Akteure mit dabei, berichtet der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV).
Die rheinischen Landwirte haben viele Themen auf dem Herzen und auch einige Sorgen. „Das liegt vor allem daran, dass die Bedingungen für die Landwirte immer schwieriger werden. Sie müssen immer mehr Auflagen einhalten, gleichzeitig sind die Erlöse niedrig und schwanken. Die Trockenheit hat die Situation zudem zugespitzt“, erklärt der rheinische Bauernpräsident Bernhard Conzen.
Als problematisch erweise sich vor allem die Umsetzung der Düngeverordnung. Tierhaltern und Ackerbauerbauern werden erhebliche Anstrengungen abverlangt, die sich oft nur über Investitionen in technische und bauliche Anlagen erfüllen lassen. „Vor dem Hintergrund der unbefriedigenden Erlöse bin ich in großer Sorge, dass wir einen zusätzlichen Schub beim Strukturwandel bekommen könnten“, erklärt der RLV-Präsident. „Die erst kürzlich verschärften Düngevorschriften werden sicherlich zu Verbesserungen insbesondere bei der Nitratbelastung des Grundwassers führen. Das aber kann nicht schon nach wenigen Monaten der Anwendung abschließend beurteilt werden“, betont Conzen. Insofern gebe es erheblichen Unmut über die aus Brüssel bereits jetzt geforderten Verschärfungen. Die rheinischen Bauern seien bereit, sich weiter für den Gewässerschutz stark zu machen, wie sie es seit vielen Jahren in Wasserkooperationen bereits erfolgreich unter Beweis stellten.
Grund zur Unzufriedenheit gebe es auch mit dem vom Bundeswirtschaftsministerium vor kurzem vorgelegten Gesetzentwurf zum Netzausbau. Die darin enthaltenen Vorschläge für eine Entschädigung der vom Trassenbau betroffenen Landwirte seien völlig unzureichend. „Wir fordern wiederkehrende Nutzungsvergütungen. Mit einmaligen Zahlungen wollen wir uns künftig nicht mehr abspeisen lassen“, so Conzen.
Die EU fordert der RLV-Präsident auf, die Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) nicht zu einem großen Extensivierungsprogramm für die Landwirtschaft verkommen zu lassen. Der bewährte Mix aus Einkommensstützung, Umweltzahlungen und Strukturförderung müsse zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben. Auch die von Brüssel geplante Renationalisierung der GAP sieht er äußert kritisch. Mehr Kompetenzen für die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der Reform berge die große Gefahr, dass Bedingungen ungleich gestaltet sind und Wettbewerbsverzerrungen nach sich ziehen. Conzen bedauert, dass weitere Fortschritte bei der Reform durch die anstehende Wahl zum Europaparlament ins Stocken geraten seien. „Wir brauchen schnell Klarheit darüber, wie Brüssel sich die Zukunft unserer Landwirtschaft vorstellt!“
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